Saisonende - Tora Torsten
Das Haus, zugesperrt, verlassen mit ausdruckslosem Blick in den Fenstern. Ich fühle wie die Kälte in die Mauern kriecht. Wie sich Feuchtigkeit breit macht. Die letzte Sonnenwärme wird vertrieben. Vom See steigt Herbstnebel auf. Der graue Vorhang zieht sich zu. Allein gelassen, einzig mit Erinnerungen angefüllt. Allein gelassen von Erinnerungen zehren. Von Erinnerungen gezerrt werden, bis die Erinnerungen sich verzerren. Mir überlassen, eingehüllt in feuchtem Grau, verlassen, bald auch schon vergessen.



Saisonende
Mit leichten Schritten gehe ich über die Terrasse. Ruhe, welch herrliche Ruhe beschwingt mich. Dort wo erst noch Kinder im Kies spielten, kreischten und quietschten, liegt der vom Wind zusammengetragene Laubhaufen. Ruhig, wie friedlich, wie selbstverständlich liegt er da. Ich möchte mich in ihm versenken, mich von ihm und seiner ruhigen Selbstverständlichkeit einhüllen lassen.
Diese Sicherheit in dieser Gewissheit, dass dem Herbst der Winter folgt. Diesem das grosse Erwachen im Frühjahr und dem das lärmige, geschäftige Treiben des Sommers. Geborgen bin ich in dieser gewissen Zeit.

Kommentar hinzufügen | andere Kommentare | zur Übersicht